Nachdem im letzten Jahr auf Bodensee und Oberrhein gerudert wurden, war in diesem Jahr ein eher heimisches und bekanntes Gewässer, die Saar, das Ziel der Ruderwanderfahrt der ehemaligen Wettkampfruderer.
In Saarbrücken bei KM 91, mitten in der Stadt, vom Bootshaus des Ruderclubs Undine starteten am Samstag, den 6.05., gegen 10.30 Uhr 12 Ruderer des RCTT in einem Vierer mit Steuermann, einem Vierer ohne und einem Dreier. Die Fahrt führte zunächst durch die Stadt Saarbrücken, die durch die Saar geteilt wird, vorbei am Saarländischen Landtag, an Theater und Schloss. Interessante Stadtansichten vom Fluss her, die etwas durch den permanenten Lärm der Stadtautobahn getrübt wurden, einer Bausünde aus den 60er/70er Jahren.
Nach Verlassen des Stadtgebietes begleiteten uns eine ganze Weile Industrie-Ruinen, verlassene und zum Teil beschädigte Fabrikgebäude, die doch sehr eindrücklich zeigten, in welchem Ausmaß das Saarland von der Deindustrialisierung, vor allem bei Kohle und Stahl, betroffen ist. Vorbei an Saarlouis, wo wir eine Rast einlegten, ging es nach Merzig, dem Ziel unserer Tagesetappe, das wir gegen 18.00 Uhr nach 47 km erreichten. Wir hatten am ersten Tag ideales Ruderwetter, bedeckt, kein Regen und Wind, angenehme Temperatur und keine Wartezeiten an den Schleusen.
Das stellte sich am nächsten Tag etwas anders dar. Nach dem Aufbruch gegen 9.00 Uhr ruderten wir bei ganz stillem Wasser durch die landschaftlich höchst eindrucksvolle Saarschleife, ein enges Flusstal mit rechts und links schroff aufragenden Wäldern und Felsformationen. Wir passierten Mettlach mit seinem eindrucksvollen Gebäude von Villeroy & Boch, das den herrschaftlichen Charakter vergangener Fabrikarchitektur sehr schön wiedergibt. Bald danach auf der rechten Flussseite die ersten Weinberge und eine sich wieder weitende Landschaft. Kurz vor Saarburg, wo wir eine Rast einlegten, erwischte uns dann ein Starkregen, aus dem es kein Entrinnen gab und der uns völlig durchnässt in Saarburg ankommen ließ. Nach Kleiderwechsel und einer Vesper ging es dann auf die letzten Kilometer bis Konz, die sich etwas länger hinzogen, weil wir ausgerechnet an der letzten Schleuse eine ganz Zeitlang warten mussten. Gegen 18.15 Uhr erreichten wir unser Ziel nach 91 km in zwei Tagen – überwiegend gutes Ruderwetter, abwechslungsreiche Landschaft, gut gegessen und getrunken – auf ein Neues in 2018! Und an Schorsch unseren ganz herzlichen Dank für die ganze Organisation und Fürsorge.
Guido Steffens
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