Während die Mosel zu Pfingsten beachtliches Hochwasser Rudern nicht möglich machte, befuhren zehn Ruderer des RCTT – bereits zum 3. Mal – die Ruhr. Drei Generationen mit Sportlern aus ganz Deutschland trafen sich in Witten. Der Jüngste war 12 Jahre alt, der Älteste 71. Sie starteten beim Ruderclub Witten in zwei gesteuerte Gig-Doppelvierern. Die Ruhr ist hier noch recht schmal und teilweise von Stromschnellen geprägt, deren Befahrung von den Steuermännern höchste Aufmerksamkeit und Umsicht verlangte. Durch die weitgehende Belassung des Flusses im ursprünglichen Verlauf kamen die Ruderer zu einem einmaligen Naturerlebnis. Wasserpflanzen und Totholz säumten die Ufer. Uferstraßen wie an der Mosel fehlten weitgehend, so dass bis auf das fließende Wasser und die Rudergeräusche weitgehende Stille herrschte. Ruderboote und Kanus müssen etwa alle 7 Kilometer entweder umgetragen werden oder durch Bootsrutschen geleitet werden. Leider waren die Bootsrutschen überwiegend außer Betrieb, so dass das Bootsgepäck beim Umtragen jedes Mal herausgenommen werden musste. Uns fiel auf, dass die Nil- und Kanadaganspopulation die einheimischen Wasservögel nahezu völlig verdrängt hat. Der vorübergehende Regen während des ersten Tages tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Im ganzen Verlauf der Ruhr zeugten nicht mehr betriebene Fördertürme von der einstigen Industriekultur und der ehemaligen Bedeutung des Ruhrgebietes für Deutschland.
Beim Ruderverein Essen-Steele endete die erste Ruder-Etappe. Ab dort ist die Ruhr begrenzt schiffbar. Die Ufer weiten sich, kurz darauf erreichten wir den Baldeneysee. Zahlreiche Ruderer der ansässigen Vereine trainierten bereits zu früher Stunde. Durch weitgehende Windflaute wagten sich kaum Segelboote auf das Wasser. Bald war die Ruderregattastrecke unterhalb der sogenannten Villa Hügel (Krupp) erreicht. Erinnerungen an frühere Rennerfolge kamen auf. Auch die Segler des RCTT vertraten hier auf Regatten erfolgreich unseren Club. An der Staumauer des Baldeneysees trugen wir die Boote durch einen Tunnel zum Unterwasser. Wenige Kilometer unterhalb der Staumauer noch eine letzte Rast, dann ging es dem Ziel Essen-Kettwig entgegen. Schön war‘s – wir sehen uns im nächsten Jahr wieder.
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